Virtuelles Möbelrücken

Nachdem letztes Wochenende der Grundriss seinen Weg vom Papier ins OmniGraffle gefunden hat, konnten dieses Wochenende die ersten Einrichtungsideen aufgezeichnet werden. Wie schon beim eigentlichen Grundriss, arbeitete ich auch bei der Einrichtung mit neuen Ebenen, die wahlweise zu sperren und unsichtbar zu machen sind. So kann man auf ein und dem selben Grundriss beliebig viele Einrichtungsvarianten ausprobieren. Praktischerweise lassen sich die Ebenen auch kopieren, so dass man mit einmal eingezeichneten Möbeln beim neuen Entwurf weiterarbeiten kann und sie nur umstellt, ggf. Maße ändert oder teilweise mit anderen ersetzt.

Wir haben zwei Grundvarianten, die dann wiederum mehrere Möglichkeiten bieten.
Fest gesetzt ist jeweils der Schlafraum (derzeitiges Büro), die Sanitärzelle (derzeitiger Serverraum) und die Küche (bereits eingebaut, jedoch noch ohne Spüle und Herd).
Außerdem ist eine wichtige Anforderung, dass ein ausreichend großer freier Bodenplatz bleibt, der während der Fahrzeit Liegeplatz für die Hunde ist und mit flexibel anbringbaren Gittern abgesichert wird. Während der Standzeit kann dieser Platz durchaus z.B. mittels Klapptisch und Stühlen als Essplatz genutzt werden.
Variante 1:
Das Fahrerhaus mit den drehbaren Sesseln wird nicht in die Wohnraumgestaltung einbezogen. Der Wohnraum beginnt hinter dem Fahrerhaus.
Variante 2:
Das Fahrerhaus mit den drehbaren Sesseln wird in die Wohnraumgestaltung einbezogen. Die Sessel dienen, um 180 Grad gedreht und mit Polsterhockern davor, als Sofaersatz in der Standzeit.
Beide Varianten haben Vor-und Nachteile.
Bei der ersten Variante nutzt man zwar netto weniger Wohnfläche, kann das Ganze aber m.E. durch die Abtrennung vom Fahrerhaus einfacher gemütlich gestalten. Außerdem ist freier Zugang zu der Fahrerkabine gewährleistet.
Bei der zweiten Variante kann man sich im Prinzip ein zusätzliches Sofa sparen und hat damit insgesamt mehr Platz. Wenn man wirklich mal richtig Lümmeln will, kann man ja immer noch aufs Bett ausweichen. Allerdings schränken die geplanten Hocker den freien Zugang zum Fahrer-und Beifahrersitz ein. Ein Polster auf dem Mittelblock, müsste extra gebastelt und während der Fahrt irgendwo verstaut werden.
Na mal sehen, die Einrichtung steht terminlich noch nicht an nächster Stelle, da können wir die Ideen noch ein wenig reifen lassen.
Die Möbel wollen wir übrigens überwiegend bei Ikea kaufen und dann bei Bedarf entsprechend anpassen und natürlich alles bombenfest fixieren 😉
Und das sind die ersten Entwürfe:
Entwurf 1 (zu Variante 1):

Möbel1

Entwurf 2 (zu Variante 1):

Möbel2

Entwurf 3 (zu Variante 2):

Möbel3

Entwurf 4 (zu Variante 2):

Möbel4

Entwurf 5 (zu Variante 2):

Möbel5

Elektrokabel Kennzeichnung und Adressierung

Wie hier auf den Bild halbwegs zu erkennen ist, besteht die derzeitige Elektronik-Installation hinter dem Amaturenbrett aus einem einzigen grossen Kabelknäuel. Man bekommt das Amaturenbrett nur etwa eine Hand breit nach vorn, schon sind irgendwelche Kabel zu kurz, mit anderen Kabeln verheddert oder drohen, aus den entsprechenden Kabelklemmen an Schaltern und Instrumenten herauszurutschen.

Es ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel, wie das Amaturenbrett überhaupt verkabelt wurde. Aber egal! Alles neu ist angesagt. Da auch jegliche Kabelkennzeichnung fehlt, kann ich nicht einfach alles lösen und irgendwann später rätseln, welches Kabel zu welchen Instrument führte. Ich muss sie also während des Rückbaues erst einmal irgendwie kennzeichnen und sich an der Rückwand der Konsole, wild durcheinander angeordnet, befindliche Relais beschriften.

Ich bin nur etwas vorbelastet, was Elektronik betrifft. Während meiner Schulzeit, also vor etwas mehr als 30 Jahren, habe ich einiges mit Elektronik gebastelt. Blinkgeber, 4W HiFi Verstärker, noch mit Röhren, später mit Germanium Transistoren von Tesla und zum Schluss mit IC`s (integrated circuit) und die Eigenanfertigung von 1 Layer Leiterplatten mit Abdecklack sowie dem nachfolgenden frei ätzen mit Ammoniumpersulfat und das Löten gehörten zum Repertoire in meiner Schulzeit zwischen der 5. und 8. Klasse. Mutter hatte häufig Spass dabei! Danach gab ich den Mädels den Vorzug. 😉

Mein letzter Kontakt, allerdings eher mit Elektrik als Elektronik, war während unseres Hausumbaues als wir feststellten, dass nachdem die ganzen Wände und Teile der Decke rausgerissen waren, eine ganze Menge Kabel rumhingen. Auch damals entschied ich mich „tabula rasa“ zu machen und die Hauselektrik komplett zu ersetzen. Eine ähnlich tolle Lernkurve wie sie mir jetzt wieder bevorsteht, aber was soll ich sagen, wir leben seit nunmehr 8 Jahren in dem Haus, alle Schalter tun was sie sollen und abgebrannt sind wir auch noch nicht. Witzig dabei ist, dass ich bis zum heutigen Tage, wenn ich an einer Tür, neben deren Rahmen vier Schalter angebracht sind, alle vier durchprobieren muss, bevor ich den richtigen für die erwartete Funktion gefunden habe. Und zwar immer wieder auf’s Neue. 🙂

Damals habe ich mir ebenfalls schon einmal darum Gedanken gemacht, wie ich die im Rohbau verlegten Kabel entsprechend Ihrer zukünftigen Funktion und einen nur in meinen Kopf existierenden Verschaltungsplan kennzeichnen könnte.

Ich nutze damals eine Etikettierungssystem von Dymo, mit welchen man einfache selbstklebende Labels selbst erstellen konnte. Ich beschriftete jedes verlegte Kabel an beiden Enden mit einer Adresse und als Merkhilfe, sofern bekannt einer Funktion. Das ganze sah dann in etwa so so aus. „3.1.23.2 Wechselschalter Flur“ Das Adressierungssystem war angelehnt an die in der EDV verwendeten IP-Adressen V4, mit Hilfe derer auch noch heute jeder sich im Internet befindliche Computer, bzw. Internetanschluss adressierbar ist. Die verwendeten Oktetts wurden von mir dabei etwas zweckentfremdet. 3.1.23.6 bedeute Phase L3 der Hauseinspeisung, Unterverteilung 1, Funktion 23, lfd. Kabelnummer der Funktion 2. Später dann, bei dem Einbau und Anschluss der Verbraucher, erhielt jede einzelne Kupferader ein weiteres Etikett mit einer weiteren laufenden Nummer. 3.1.23.2.1 Zwischen der Verlegung der Kabel und dem Anschluss der Schalter, Dosen und Lampen verging ein gutes halbes Jahr und anhand des Systems war es mir möglich, meine ursprüngliche Gedankenwelt während der früheren Verlegung nachzuvollziehen.

So, oder ähnlich werde ich es zumindest bei der Neuverkabelung des WoMo´s wieder anwenden, vielleicht benötige ich auch ein oder zwei Oktetts mehr, ausserdem kann ich dieses mal Etiketten in verschieden Farben erstellen. Ich weiss es heute noch nicht genau, wie ich das Ganze während der Neuverkabelung ordne und sortiere, aber als Erstes steht auch nun einmal der Rückbau an.

Zu diesem Zwecke werde ich jedes Bediengerät im Armaturenbrett mit seinen Anschlüssen fotografieren, die herangeführten Kabel beschriften nach Funktion, Kabelnummer und Anschlussbezeichnung am Aufschlagpunkt des Kabels. Das könnte dann vielleicht so ausehen. 5.6.E13 5= Ladekontrollanzeige, Kabel 6, schlägt auf Anschluss E13 an der Ladekontrollanzeige auf. Danach fotografiere ich das Ganze noch einmal. Am Schluss jedes entkabelten Geräts werde ich die beschrifteten Kabel entwirren und entsprechend ihrer Funktion bündeln, und die Bündel irgendwo an der Seite ordnen, so das sich die Platzsituation im Cockpit entspannt. Jedes Endgerät bekommt die Nummer des ersten Oktetts aufgeklebt, die Ladekontrollanzeige also wird mit einer „5“ beschriftet, ausgebaut, abermals fotografiert und landet erst einmal in einer Aufbewahrungsbox. Am Abend jedes Tages werde ich die erhobenen Daten in geeigneter Form dokumentieren. Natürlich lässt sich ein solches Vorgehen bei Fahrzeugen modernerer Couleur nicht unbedingt anwenden, da CAN-Bussysteme und Sytemkabelbäume ein derartiges Vorgehen nicht zulassen. Aber bei unseren rund 23 Jahre alten WoMo gibt es keine digitalen Bussysteme. Ein Vorteil für mich!

Ziel des Ganzen ist erstens, nach dem Rückbau noch nachvollziehen zu können, was wohin gehörte, sozusagen als Fall-Back Plan und zweitens, die Neuverkabelung so zu erstellen und zu dokumentieren, dass ein eventuell zukünftiger Besitzer unseres WoMo`s an dieser Stelle leichteres Spiel hat.